Chronik

 

Der Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen (AKNB) wurde Anfang der 80er Jahre durch den nicht nur in Böllerschützenkreisen sondern im ganzen Schützenbereich bekannten und geschätzten Technischen Amtsrat Wilhelm Klein ins Leben gerufen. Dabei reichen die ersten Aktivitäten von Böllerschützengruppen im fränkischen Raum schon bis Mitte der 70er Jahre zurück, was sich auch durch deren Teilnahme beim "Anschießen" des Nürnberger Volksfestes nachweisen lässt.

Am Anfang der Entstehungsgeschichte trafen sich die verantwortlichen Böllerschützen unter der Führung von Wilhelm Klein einfach am "Kommandanten-Stammtisch" um anstehende Probleme zu besprechen und gegebenenfalls zu lösen. Daraus entwickelte sich im Laufe der folgenden Jahre dann sehr schnell ein Arbeitskreis als lose Vereinigung. Hier trafen sich Böller- und Salutschützen aus so verschiedenen Vereinigungen wie den Schützenverbänden, Soldatenkameradschaften, Heimat- und Brauchtumsvereinen sowie aus anderen Gruppierungen, die am Brauchtum des Böllerschießens interessiert waren und hier ihre Erfahrungen austauschten. Der Erfahrungs-austausch beim Umgang mit den Behörden, bei diversen Genehmigungsverfahren wurde hier immer wichtiger. Gerade bei Problemen war Wilhelm Klein hier ein wichtiges Bindeglied.

Dieser Erfahrungsaustausch ist bis heute eine der wichtigsten Grundlagen der, inzwischen als "Delegiertenversammlung" benannten Arbeitssitzungen, die im Regelfall bei der SSG Röthenbach in Röthenbach an der Pegnitz stattfanden.

Innerhalb relativ kurzer Zeit ist es dem Arbeitskreises gelungen, das Brauchtum des Böller- und Salutschießens nach dem Traditionsbruch, verursacht durch 2 Weltkriege auch im nord-bayerischen Raum und später darüber hinaus wieder heimisch zu machen. Eine der wichtigsten Bestrebungen war und ist auch die Böllerschützen aus der Oberpfalz, Thüringen und Sachsen in diesen Erfahrungsaustausch mit einzubinden.

Der allzu frühe Tod von Wilhelm Klein hat Mitte der 90er Jahre durch das dadurch entstehende Vakuum zu einigen Irritationen bei den Böllerschützen geführt, besonders was die verbands-übergreifende Struktur betraf. Um sicherzustellen, dass hier das Anliegen der Böllerschützen weiter verfolgt würde, haben sich im August 1998 einige Böllerschützen entschlossen, das Erbe von Wilhelm Klein in Form eines eingetragenen Vereins weiter zu tragen. Dabei wurde die bis dahin eingebürgerte Bezeichnung als "Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen" bei der Gründung für die Namensgebung des nun rechtsfähigen Vereins übernommen.

Im mittlerweile bekannten und auch in der Satzung verankerten Wappen des AKNB e.V. steht der "Fränkische Rechen" für die drei Bezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken, der Löwe für die Oberpfalz. Die gekreuzten Prangerstutzen im weiß und blauen Rautenfeld stehen für die Böllerschützen in nordbayerischen Raum.

Der Zuspruch der letzten Jahre hat nicht nur gezeigt dass hier ein entsprechender Bedarf vorlag, sondern auch bewiesen dass der Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen e.V. durch die Pflege, Dokumentierung und Weitervermittlung des Brauchtums, beginnend mit seinen Kommandantenversammlungen bis hin zur heutigen Struktur eine, von den Schützen allgemein anerkannte Institution geworden ist.

Dass sich der bayerische Staatsminister des Inneren, Herr Dr. Günther Beckstein bereit erklärt hat Ehrenkommandant des Arbeitskreises der Nordbayerischen Böllerschützen zu sein, ist nicht nur ein politisches Zeichen für die Akzeptanz des Arbeitskreises. Es zeigt auch, dass der Arbeitskreis mit seiner Zielsetzung, sich dem Brauchtum der Böller- und Salutschützen verbandsübergreifend zu widmen, auf dem richtigen Weg ist.



Die Abbildung zeigt Herrn Staatsminister Dr. Günther Beckstein bei der Übergabe seines "Taktstocks" und der Ernennungsurkunde am 12. September 2000 durch Erich Weiß, den ehemaligen Präsidenten des AKNB e.V.